Veröffentlichungen von Urmila Goel
erschienen in: iz3w, Oktober 2005, 35-37 (auch auf Südasien Info - Text als pdf).
Die strengen
Moralvorstellungen in Indien spiegeln sich in einer rigiden Gesetzgebung wieder.
Die Diskriminierung von Lesben und Schwulen geht zudem einher mit dem Mangel an
Infrastruktur für queere Lebensformen. Immer mehr beginnen sich AktivistInnen
dagegen zur Wehr zu setzen. Wie vielfältig die Identitäten jenseits der
heterosexuellen Norm sein können, zeigt ein Streifzug durch das „queere Indien“.
„Widernatürliche Sexualdelikte: Wer auch immer Geschlechtsverkehr wider die
natürliche Ordnung, mit Männern, Frauen oder Tieren hat, soll mit lebenslanger
Haft oder Haft bis zu zehn Jahren sowie einer Geldstrafe bestraft werden.“ Mit
diesem Wortlaut kriminalisiert die Section 377 des Indian Penal Code jegliche
Form von „unnatürlichem Sex“1. Dieses aus kolonialen Zeiten stammende Gesetz
wird immer wieder genutzt, um Homosexuelle einzuschüchtern und zu erpressen.
Seltener wird es angewandt, um sie rechtlich zu verfolgen. Aber auch ohne dies
setzt es einen Rahmen, in dem Menschen, die vom heterosexuellen Standard
abweichen, nur eingeschränkt offen für ihre (Menschen-)Rechte eintreten können.
Ein Versuch, das Gesetz abzuschaffen, scheiterte an der früheren von der
hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) geführten Regierung, die als
Argument anführte, dass die indische Gesellschaft Homosexualität ablehne. Aber
immer mehr NGOs und AktivistInnen wollen diese Einschränkung von Menschenrechten
nicht weiter dulden. Menschenrechts-, Kinder-, Frauen- und queere Organisationen
haben sich zu Voices against 377 zusammengeschlossen. Dieses breite Bündnis
kämpft seit 2004 mit Kampagnen und Publikationen für die Abschaffung der Section
377.
Voices against 377 geht zurück auf eine Initiative von PRISM, das als offenes,
unabhängiges und feministisches Forum von Individuen im Jahr 2001 aus der
gemeinsamen Arbeit zum Bharosa-Fall entstanden ist. Damals wurden mehrere
Mitarbeiter der NGO Bharosa Trust sowie weiterer Organisationen, die
Aufklärungsarbeit zu HIV/AIDS machten, unter Anwendung der Section 377
verhaftet. Ziel von PRISM ist es, Themen rund um gleichgeschlechtliche
Sexualität, die jenseits der heterosexuellen Norm liegt, aufzugreifen und die
Norm als solche in Frage zu stellen. Sie verstehen sich explizit als politische
Gruppe, die das Themenfeld in allgemeine Debatten und Aktionen zu
Menschenrechten einbringt. Die Aufteilung in Frauen-, Kinder-, und
Menschenrechte auf der einen Seite und den Rechten von Homosexuellen auf der
anderen soll aufgehoben werden.
PRISM möchte die Auseinandersetzung um Rechte von Menschen mit
gleichgeschlechtlicher Sexualität in die etablierten Organisationen tragen. So
sollen Frauenorganisationen erkennen, dass die Rechte von lesbischen Frauen und
Hijras (Intersexuelle sowie biologische Männer, die als Frauen leben, und die
sich als drittes Geschlecht verstehen) auch Frauenrechte sind. Ihre
Diskriminierung geht auf die gleichen patriarchalen Strukturen zurück wie die
Unterdrückung von Frauen, die der heterosexuellen Norm genügen. Aus diesen
Grundüberlegungen zur Überschneidung von verschiedenen Problemfeldern ist Voices
against 377 entstanden.
Eine
solche Koalition ist eine neue Entwicklung. Noch vor ein paar Jahren waren zum
Beispiel Frauenorganisationen in Delhi dagegen, dass lesbische Gruppen bei der
Demonstration zum Frauentag mitliefen. Sexualität ist in Indien ein Tabuthema,
über das kaum öffentlich gesprochen wird. Selbst bei vielen progressiven NGOs
wird es als Luxusproblem angesehen, das die Armen nicht beträfe und daher nicht
relevant sei. Es hat für sie keine Priorität, solange gegen Hunger und
religiösen Fundamentalismus gekämpft werden muss. So haben selbst lesbische
Aktivistinnen in Frauenorganisationen das Thema immer wieder ignoriert.
Eine erste breitere Öffentlichkeit bekam Homosexualität erst, als 1998 die
Hindunationalisten gegen den Film „Fire“, in dem eine lesbische Beziehung
dargestellt wird, Sturm liefen. Diesmal protestierten nicht nur die wenigen
bekannten queeren Engagierten, sie erhielten erstmals auch die breite
Unterstützung anderer Organisationen. Die queere Bewegung bekam erheblichen
Aufwind, Frauenorganisationen wie das Saheli Women’s Ressource Centre in Delhi
nahmen sich des Themas an. Heute ist Saheli Teil von Voices against 377, hat
seine Räume unter anderem dem queeren Medienkollektiv Nigah zur Verfügung
gestellt und muss sich so zwangsläufig immer mehr mit dem Thema
gleichgeschlechtlicher Sexualität auseinandersetzen.
PRISM ist Teil der AktivistInnenszene in der Metropole Delhi. Die Mitglieder des
Forums sind überwiegend gut etablierte NGO-Mitarbeiterinnen, die der
Mittelklasse entstammen, perfekt Englisch sprechen, eine gute Ausbildung und
Kontakte ins Ausland haben. Sie können ihr Leben individuell gestalten und sich
selbst finanziell absichern. Sie sind links, säkular und feministisch
ausgerichtet. Die Organisation CREA, deren Ziel die Ermächtigung von Frauen ist,
sowie Nigah und das queere Studierendenkollektiv Anjuman in Delhi, die
lesbischen Organisationen LABIA und Humjinsi sowie das Filmfestival Larzish in
Mumbai haben die gleichen Grundüberzeugungen und verfolgen ähnliche Ziele, wenn
auch mit unterschiedlichen Mitteln. Das Eintreten für die Rechte von queeren
Menschen ist für sie nur eines von vielen Zielen. Sie sehen die Diskriminierung
von Menschen, die von der heterosexuellen Norm abweichen, in enger Verbindung
mit anderen Unterdrückungsstrukturen: religiöser Fundamentalismus, Kastensystem,
Benachteiligung von Frauen und ökonomische Globalisierung.
Unter „queer“ verstehen sie alle mehr als nur homosexuell. Der Begriff umfasst
all jene Menschen, die die heterosexuelle Normierung von Sexualität in Indien in
Frage stellen. Das gilt für alle, die sich selbst als lesbisch, schwul,
bisexuell, transsexuell oder transgender verstehen, sowie für die indigenen
Kategorien Hijra oder Kothi (männliche Homosexuelle, die sich weiblich geben und
eine passive Rolle beim Sex übernehmen). Darunter fallen aber auch all jene, die
diese Identitäten nicht für sich selber annehmen wollen, sondern sich eher durch
msm (men having sex with men), women attracted to women oder same sex desiring
angesprochen fühlen. Außerdem fallen unter „queer“ auch Heterosexuelle, die die
Norm in Frage stellen, in dem sie zum Beispiel nicht heiraten oder nicht monogam
leben möchten.
Die Organisationen haben damit das westliche Konzept „queer“ auf die indische
Lebenswirklichkeit angepasst und entsprechend erweitert. PRISM geht inzwischen
noch weiter, indem es Identitätspolitik überhaupt in Frage stellt. Sie wollen
sich von allen Essentialisierungen distanzieren, weder vorgeben, dass die queere
Community bzw. ihre Untergruppen homogen sind, noch dass alle sich als queer
identifizieren müssen. Sie gehen davon aus, dass es gerade in Indien viele
Menschen gibt, die sehr wohl gleichgeschlechtliche Sexualität praktizieren, sich
aber nicht selber als queer oder homosexuell identifizieren.
Während die genannten Gruppen sich vor allem politisch, kulturell, in der
Öffentlichkeitsarbeit und im Training von MultiplikatorInnen engagieren, gibt es
auch eine Reihe von Organisationen in den Metropolen Delhi, Mumbai und Calcutta,
die vor allem als Anlaufstellen dienen. In Delhi ist dies zum Beispiel Sangini
für Frauen, die sich von Frauen angezogen fühlen, in Mumbai neben Humjinsi auch
Aanchal. Sie alle bieten ein Notruftelefon an, das sie mit Zeitungsanzeigen, im
Internet und mit Aufklebern in Frauentoiletten bewerben. Es melden sich sowohl
Frauen, die in einer Krisensituation sind, als auch solche, die einfach nur
andere wie sich selbst oder aber eine Partnerin kennen lernen wollen. Die
Probleme von Frauen, die sich zu Frauen hingezogen fühlen, sind im Alltag
vielfältig. Wegen der Tabuisierung vor allem weiblicher Sexualität können die
Frauen mit kaum jemanden über ihre Sehnsüchte sprechen.
Zudem sind queere Frauen verschiedenen Formen von Gewalt ausgesetzt. An erster
Stelle steht der Zwang zur Heirat, dem sich eine indische Tochter, gleich
welcher Glaubensrichtung, nur sehr schwer entziehen kann. Die Kinder zu
verheiraten, ist die Pflicht der Eltern und wird vom gesellschaftlichen Umfeld
eingefordert. Eine dauerhafte Weigerung hat daher in der Regel mindestens die
Folge von massiven psychischem Druck, und wenn sie mit einem Coming Out
verbunden ist, kommen häufig weitere Zwangsmassnahmen dazu. So werden immer
wieder Frauen eingesperrt und häufig auch einer psychiatrischen Zwangsbehandlung
unterworfen. Außerhalb der Familie kann ein queeres Leben zum Verlust von
Arbeits- oder Ausbildungsplatz sowie der Wohnung führen. Insbesondere schwule
Männer sind zudem der Belästigung durch Polizisten ausgesetzt.
Die Beraterinnen der Anlaufstellen hören den Betroffenen zu, geben Informationen
über Rechte und weitere AnsprechpartnerInnen. Zudem bieten sie meist eine
support group an, in der die Frauen andere in der gleichen Situation treffen
können. Dies ist besonders wichtig, da es in Indien zwar einige wenige
öffentlichen Orte für Schwule, aber keine für Lesben gibt.
Die wenigsten der Frauen in diesen Gruppen haben jedoch ein Interesse an
politischem Engagement. Ihnen geht es um die Lösung ganz konkreter Probleme. Sie
sind geprägt durch die heterosexuelle Norm, die Diskurse von PRISM und anderen
Gruppen sind (noch) nicht ihre. So kommt es in diesem Umfeld auch immer wieder
zu Essentialisierungen und Identitätspolitik. In der Suche nach Zugehörigkeit
nehmen einige Frauen gerne Begriffe wie lesbisch oder dyke (eine
Selbstbezeichnung aus dem angelsächsischen Kontext) an und definieren sich über
die damit verbundenen Stereotype. So ist es zum Beispiel verbreitet, lesbische
Frauen in butch (männliche Rolle) und femme (weibliche Rolle) einzuteilen.
Queere Frauen, die den identitätsstiftenden Stereotypen nicht entsprechen können
oder wollen, stellen die geschaffene Ordnung in Frage und können daher auch
nicht zugehörig sein. So sind einige zum Beispiel schon irritiert, wenn eine
Frau mit kurzen Haaren (das Kennzeichen für eine butch) gerne Hausarbeit macht
(die Aufgabe der femme).
All diese Begriffe schaffen Zugehörigkeit und grenzen gleichzeitig aus. Es macht
allerdings keinen Sinn, ganz auf sie zu verzichten. So betont auch PRISM, dass
in Indien - in einer Gesellschaft, in der Homosexualität stigmatisiert wird -
das öffentliche Benutzen von Begriffen wie lesbisch oder schwul ein wichtiger
politischer Schritt heraus aus dem Schweigen ist.
Die lesbische Infrastruktur Indiens beschränkt sich fast ausschließlich auf
die Metropolen Delhi, Mumbai und Calcutta. Selbst in der Millionenstadt Chennai
(früher Madras) gibt es keine einzige Organisation für queere Frauen. Die
Infrastruktur für Schwule, msm, Hijras und Kothis ist besser ausgebaut. Das
liegt zum einen daran, dass männliche Sexualität kein so starkes Tabu ist wie
die weibliche, vor allem aber daran, dass es für die Vorbeugung von HIV/AIDS
sowohl Fördergelder als auch staatliche Unterstützung gibt. Für die meisten
Frauen, die Frauen attraktiv finden, heißt das, dass sie keine
Ansprechpartnerinnen haben, dass sie auf sich alleine gestellt sind.
Seit 1987 berichten die indischen Medien immer wieder über lesbische Paare in
Extremsituationen. Die erste Geschichte war die Hochzeit der Polizistinnen Leela
und Urmila in Bhopal und der anschließende Verlust ihrer Stellungen. Das
indische Gesetz erlaubt zwar keine gleichgeschlechtlichen Eheschließungen, nach
dem personal law system sind aber die religiösen Riten grundsätzlich
rechtskräftig. Wenn gleichgeschlechtliche Paare einen Geistlichen finden, der
die Zeremonie durchführt, halten sie sich für verheiratet, auch wenn dies
rechtlich nicht der Fall ist.
Im Dezember 2004 war es das so genannte Amritsar Couple, das sogar für
Sondersendungen im Fernsehen sorgte. Bei ihnen – wie in den meisten Geschichten
– wird immer von einem ‚Ehemann’ und einer ‚Ehefrau’ gesprochen. Die Paare
verstehen sich meist auch in dieser butch-femme-Kategorisierung. Das Amritsar
Couple erzählte, dass es in Delhi in einem Tempel geheiratet habe und sich dafür
als Mann und Frau ausgab. Obwohl ihr Fall zu einem großem Aufschrei führte und
ihre Familien sie bei der Polizei anzeigten, gab es keine rechtlichen Folgen.
Zum einen ist nicht klar, ob die Section 377 überhaupt auf lesbischen Sex
anwendbar ist, da die Penetration das wesentliche Kriterium für die Straftat
ist, zum anderen zielt dieses Gesetz explizit auf den Geschlechtsakt und nicht
auf die sexuelle Orientierung ab. So hat die Polizei im Falle des Amritsar
Couples betont, dass Erwachsene selber entscheiden können, mit wem sie zusammen
leben.
Rechtlich stimmt dies, gesellschaftlich kaum. Viele Frauenpaare sehen daher
keinen anderen Ausweg als sich umzubringen, häufig gemeinsam. Auch diese
Berichte gehen immer wieder durch die Medien. Besonders hoch ist die Zahl der
veröffentlichten lesbischen Selbstmorde im südindischen Bundesstaat Kerala, in
dem die Selbstmordrate generell sehr hoch ist. Aus einem Forschungsprojekt über
diese Suizide entwickelte sich die Selbsthilfeorganisation Sahayatrika. Sie
bietet jenseits der Metropolen eine Anlaufstelle für lesbische Frauen,
organisiert Treffen und Veranstaltungen. Die Gründerin ist im westlichen Ausland
aufgewachsen und hatte sich bereits dort zu Frauenrechtsfragen engagiert. Obwohl
sie seit Jahren die Organisation leitet und in ganz Indien auch bei
Veranstaltungen auftritt, bleibt ihr Name in der Öffentlichkeit ungenannt.
Fotografieren lässt sie sich wie die meisten anderen Aktivistinnen sowieso
nicht. In der Bewegung sind sie geoutet, in ihrem Privatleben häufig nicht.
Das
wohl bekannteste Lesbenpaar Keralas, Nandu und Sheela, hat diese Option nicht.
Ihre Geschichte wurde indienweit in allen Einzelheiten ausgebreitet. Diese
vollständige Öffentlichkeit war zugleich der einzige Weg für sie, da es vorher
verleumderische Presseberichte über sie gab und Sheelas Vater mit allen Mitteln
versuchte, sie zu trennen. Nach den ersten großen Presseberichten gingen sie für
einige Monate in eine andere Stadt, jetzt sind sie wieder in Keralas Hauptstadt
Trivandrum und leiten dort die Notunterkunft Sneehapuram. In ihr können zwei
weitere Paare wohnen, bis sie sich ein eigenes, unabhängiges Leben aufgebaut
haben. Nandu und Sheela leben nicht nur viele Tausend Kilometer von den
Metropolen entfernt, auch ihr pragmatischer Ansatz ist ein anderer. Sie kommen
aus der unteren Mittelschicht, können kaum Englisch, waren noch nie in Berührung
mit feministischen und queeren Theorien. Bisher können sie mit ihnen auch noch
nichts anfangen. Für sie ist es normal, dass in einer Beziehung eine der ‚Mann’
ist und die andere die ‚Frau’.
Für viele Feministinnen ist dies ein rotes Tuch, da sie in solchen
butch-femme-Beziehungen die Reproduktion von partriarchalen Beziehungen sehen.
Die meisten verstehen aber auch, dass es für viele Frauen im ländlichen Raum gar
keine anderen Denkmuster gibt als die heterosexuellen. Organisationen wie PRISM
wissen, dass die Arbeit auf ganz unterschiedlichen Ebenen stattfinden muss. Eine
Organisation wie Sahayatrika, die außerhalb der Metropolen betroffenen Frauen
einen Rückhalt bietet und Öffentlichkeitsarbeit leistet, ist unerlässlich für
den Kampf für Gleichberechtigung in Indien, denn der größte Teil der indischen
Bevölkerung lebt nach wie vor in den ländlichen Regionen und den Städten
jenseits der Metropolen. Die Arbeit der queeren AktivistInnen ist hier aber noch
viel schwieriger als in den Metropolen. Es gibt weniger Rückzugsräume, weniger
Gleichgesinnte und eine noch stärkere Durchsetzung der Normen. Die AktivistInnen
in Delhi und Mumbai haben ein mehrfach privilegiertes Leben und sind sich dessen
auch bewusst. Sie haben die Möglichkeit, sich grundsätzliche, konzeptionelle und
theoretische Gedanken zu machen und Diskurse zu gestalten.
Urmila Goel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kultur- und
Sozialanthropologie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Im
Dezember 2004 hat sie eine Recherchereise durch das lesbische Indien gemacht (www.urmila.de/indien)
Für das Internetportal www.suedasien.info koordiniert sie einen Schwerpunkt zu „Queer
South Asia“.
1 Der Indian Penal Code wurde 1860 nach britischem Vorbild verfasst. Der
ursprüngliche Gesetzestext beruht auf jüdisch-christlichen Moralstandards, die
jegliche Form von Sexualität, die nicht zur Zeugung beiträgt, kriminalisiert.
Die Section 377 verbietet somit alle sexuellen Aktivitäten (nicht nur zwischen
homo-, sondern auch zwischen heterosexuellen Paaren), die nicht durch eine
direkte Verbindung von Penis und Vagina vorgenommen werden. (Anm. der Red.)