Forschungsprojekt: Die virtuelle zweite Generation
Zur weltweiten südasiatischen Diaspora gibt es eine umfangreiche Literatur, siehe z.B. Jain (1993) für einen Überblick oder van der Veer (1995). Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Analyse von Ländern, in denen es große Gruppen von Indern gibt, wie Großbritannien, Südafrika, Fiji oder Trinidad. Über Inder in Kontinentaleuropa hingegen liegen kaum international zugängliche Arbeiten vor. In Deutschland fängt die Forschung gerade erst an. Die Basis bilden hierbei die wissenschaftlich wenig fundierten Werke von Desai (1993) und Punnamparambil (1995). Oesterheld und Günther (1997) sowie Günther und Rehmer (1999) sind Studien der Migrationsgeschichte vor 1945. Baumann (1998 und 2000) und Dech (1999) beschäftigen sich mit Hindus und ihrer Religionsausübung in Deutschland. Pandey (1988) analysiert indisch-deutsche Familien. Scheller und Mahabi (1996) stellen die Erfahrungen eines jungen Inders der zweiten Generation dar. Hinzu kommen einige Magisterarbeiten unterschiedlicher Qualität (z.B. Goel 1998 oder Jain 1999). Ein systematischer Überblick und eine Einbindung in die internationale Forschung fehlen weitgehend. Es gibt allerdings eine große Zahl von Primärquellen wie diverse indische Zeitschriften, die in Deutschland von hier lebenden InderInnen herausgegeben werden, Publikationen von indischen Vereinen, Berichte über Veranstaltungen, Zeitungsartikel und vereinzelte Veröffentlichungen.
Die Internetplattform urmila.de hat sich zum Ziel gesetzt, Arbeiten über InderInnen in Deutschland zu bündeln und zugänglich zu machen, ein Schwerpunkt liegt dabei auf der zweiten Generation.