Heidelberg: Draupadi Verlag, 220 Seiten, 2012, 19,80 €
ISBN 978-3-937603-73-5
Axaram ist ein Mensch, der 1982 in Deutschland geboren wurde, und Eltern hat, die in Indien geboren wurden. Er versucht sich in verschiedenen Künsten, zum Beispiel: durch-wiederholen-verändern, durch-nicht-einverstanden-seinzustimmen, durch-alleine-sein-nicht-funktionieren und durch-null-teilen. Er übersetzt, malt, singt, redet, liebt, weigert sich und nervt. Er glaubt daran, dass Alles Erzählungen sind und das Einzige, was erzählen kann, die Stimme ist. Er glaubt, es ist wichtiger, eine Stimme erzählen zu lassen, die nicht zu Wort kommt, als eine Erzählung bestimmen zu lassen, wer zu Wort kommt.
Diptesh Banerjee (1976), Musiker, aufgewachsen in Ratingen-West, studierte
Germanistik und Informationswissenschaft in Düsseldorf.
Seine Eltern kommen aus Kalkutta, West-Bengalen. Sein Vater kam um 1960
nach West-Deutschland, nach ihrer Hochzeit, etwa zehn Jahre später, folgte ihm
seine Frau.
Sandra Chatterjee (*1975): Choreographin; Forschungsassistentin am Fachbereich
Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft der Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft,
Universität Salzburg; Studium Tanz und „Culture and Performance” in
Honolulu und Los Angeles (2005 Promotion in „Culture and Performance,”
UCLA). 2009 Post-Graduate-Lehrgang in „Kultur und Organisation“, Universität
Wien und Institut für Kulturkonzepte. Seit 1991 Tänzerin, klassischer indischer
Tanz; seit 1998 Tätigkeit als Choreographin (zeitgenössisch). Gründungsmitglied
der Post Natyam Collective, einer multi-nationalen, internet-basierten Gruppe von
Choreographinnen und Wissenschaftlerinnen; Mitgründerin der Integrier-BAR,
München.
Mutter Deutsche, Vater 1960 aus Asansol, Westbengalen, Indien, nach Deutschland
gekommen.
Simon Chaudhuri wurde am 16. Oktober 1978 in Oberhausen geboren und ist in Düsseldorf aufgewachsen. Die Eltern stammen aus den Bengalen. Der Vater promovierte in Deutschland. Aufgewachsen ist Simon in Düsseldorf-Kaiserswerth. Er hat einen Bachelor in Economics von der London School of Economics (LSE) und einen Master in Management von der LSE und der University of Chicago. Simon begann seine Karriere bei der Citibank in der Hauptverwaltung der Deutschland Niederlassung und ist inzwischen in leitender Funktion bei Vodafone in den Vereinigten Staaten tätig. Er ist ein leidenschaftlicher Anhänger von Fortuna Düsseldorf. Simon und seine Frau Alexandra wohnen in Brooklyn, New York.
Betty Cherian-Oddo, geboren in Köln (1980). Schulausbildung bis einschließlich Abitur in Köln. Ihre Eltern migrierten Ende der 1960er / Anfang der 1970er Jahre aus Kerala nach Deutschland. Berufsausbildung zur Industriemechanikerin, Fachrichtung Produktionstechnik bei den Ford-Werken GmbH. Maschinenbau- Studium in Aachen. Als Diplom-Maschinenbauerin (Ingenieurin) seit 2007 bei Ford tätig und Mentorin des Henry-Ford-Stipendienprogramms.
Harpreet Cholia (1984) promoviert in Soziologie an der Universität Frankfurt/ Main zu „British Asian Women in London: Management of Social Networks and Leisure Lives Through the Uses of Urban Space“. Sie ist in London/ England aufgewachsen. Ihr Vater kam 1976 aus dem Punjab nach Großbritannien, ihre Mutter 1978.
Maymol Devasia-Demming, geb. 1972 in Bocholt, Dipl.-Sozialpädagogin, tätig
beim Caritasverband für den Kreis Mettmann e.V., Koordinatorin in der Initiative
Lernpatenschaft in Ratingen, verheiratet mit Tom Demming, drei Söhne
(zwischen 8 und 12 Jahren).
Die Mutter migrierte 1958 von Kerala nach Ahmedabad in die Krankenpflegeausbildung,
arbeitete danach in Bombay, kam 1969 über Ordenskontakte nach
Deutschland. Sie war bereits verheiratet und berufserfahren, lebt seit 1983 wieder
in Kerala, Indien. Ihr Vater promovierte in Anglistik, arbeitete in Deutschland als
Lehrer und Autor. Er migrierte ca. 1960 von Kerala nach Nordindien und kam
1970 nach Deutschland, hatte seinen Lebensmittelpunkt seit Mitte der 1990er Jahre
immer mehr nach Indien verlegt und verstarb 2008 in Delhi, Indien.
Esther Dischereit (1952), Professorin für angewandte Sprachkunst, Universität für angewandte Kunst, Wien. Lyrikerin, Erzählerin, Essayistin, Theater- und Hörstückautorin, Gewerkschaftsreferentin; Kuratorin bis 2006, Berlin: contemporary art/new media; 1995 Fellow am Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch- jüdische Studien in Potsdam. 2004 Deutsches Haus New York, 2010 writer-in-residence Oberlin-College, USA. Esther Dischereit erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien.
Urmila Goel (1970), Kultur- und Sozialanthropologin und Trainerin in Berlin mit den Schwerpunkten Migration, Rassismus, postkoloniale Theorie, Heteronormativität und den Verflechtungen von Machtverhältnissen. Ihr Vater kam 1960 aus dem nordindischen Bundesstaat Haryana zum Physikstudium in die BRD und lernte ihre norddeutsche Mutter an der Universität Frankfurt/Main kennen. Sie wuchs in Karlsruhe auf.
Renuka Jain (1968) geboren in Düsseldorf. Als Tochter eines Inders und einer Deutschen wuchs Renuka in Großhansdorf in der Nähe von Hamburg auf. Der Vater kam Ende der Fünfziger Jahre nach Deutschland, genauer gesagt nach Dresden, um in seinem Studienfach Maschinenbau zu promovieren. Nach seinem Abschluss wechselte er aus beruflichen Gründen in die Bundesrepublik, wo er eine Deutsche kennenlernte und 1967 heiratete. Renuka ist Lehrbeauftragte in der Indologie an der Universität Hamburg.
Rohit Jain (1978) ist als zweiter Sohn eines Bauingenieurs und einer kaufmännischen
Angestellten in Bern zur Welt gekommen. Sein Vater absolvierte 1965 –
nach dem Studium in Indien – ein Praktikum in Süddeutschland und erhielt danach
eine Stelle bei derselben Firma in der Schweiz. Rohits Mutter zog nach der
arrangierten Hochzeit in Indien zu ihrem Mann in die Schweiz und bildete sich
dort zur kaufmännischen Angestellten weiter.
Rohit Jain hat in Bern Soziologie und Ethnologie studiert und arbeitet zur
Zeit am Ethnologischen Seminar Zürich an einer Dissertation über translokale
Subjektivierungsprozesse von „Inder_innen der zweiten Generation“ aus der
Schweiz. Sein Forschungsschwerpunkt bilden die vielfältigen Repräsentationspolitiken
des Eigenen und des Anderen im Kontext von Kolonialismus, Migration
und Globalisierung (insbesondere in der Schweiz und in Indien). Er ist
Mitglied der „Arbeitsgruppe Politische Anthropologie der Schweiz“.
Nicole Karuvallil, geboren 1981 in Schwelm. Verheiratet, ein Kind. Studium MSc International Management, BA Economics. Als Pro Concept Marketing Manager tätig. Die Eltern stammen beide aus Kerala. Ihr Vater ist Akademiker mit doppeltem Masterabschluss und einer Bankausbildung, die Mutter ist Lehrerin.
Sherry Kizhukandayil (1980), Gründer von Ambassador Network, DJ, aufgewachsen in Heidelberg. Seine Mutter kam 1978 aus Kerala nach Baden-Württemberg, sein Vater folgte ihr 1980.
Merle Kröger (*1967, Plön) ist Filmemacherin und Autorin und lebt seit 1985 in Berlin. Sie war Mitbegründerin der Autorengruppe dogfilm (1991 – 2000). 2001 gründete Merle Kröger gemeinsam mit Philip Scheffner die Produktionsfirma pong. Als Autorin schrieb sie die beiden Kriminalromane „Cut!“ (2003) und „Kyai!“ (2006). 2012 erscheint der dritte Roman um die indisch-deutsche Heldin Mattie Junghans: „Grenzfall“.
Paul Mecheril (1962), Hochschullehrer, aufgewachsen an vielen Orten (mehr als zehn Städten und zwei Ländern), aber wann hört das Aufwachsen auf? Wenn ich die Migrationsdaten meiner Eltern auf transkontinentale Migration beschränke, dann fand diese 1958 und 1961 statt. Erst migrierte der Vater, dann die Frau (wie es sich gehört). Beide kamen aus Kerala nach Deutschland.
Shobna Nijhawan (1974) ist im Taunus geboren und aufgewachsen. Ihr Vater
kam 1958 zum Studium aus dem Punjab nach Deutschland. Nach seiner Hochzeit
in Indien ließen sich ihre Eltern 1970 in Kronberg im Taunus nieder, wo ihr Vater
als Metallurge und ihre Mutter als Mathematikerin und Lehrerin arbeitete.
Shobna studierte Indologie und Erziehungswissenschaften an der Universität
Heidelberg und promovierte in South and Southeast Asian Studies und Gender
Studies an der University of California, Berkeley. Sie lebt mit ihrer Familie
in Kanada und unterrichtet als Associate Professor an der York University in
Toronto. Ihr Forschungsbereich sind Hindi-Zeitschriften (politisch, medizinisch
und literarisch) und Frauen- und Kinderliteratur des frühen zwanzigsten Jahrhunderts.
Momentan untersucht sie die pan-asiatische Frauenbewegung und
Süd-Süd-Netzwerke von Frauen in Nordindien.
Rita Panesar ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Hamburg. Geboren und aufgewachsen ist sie in Mainz als Tochter eines Vaters, der 1958 aus dem Punjab nach Deutschland kam, und einer westfälischen Mutter. An der Universität Hamburg hat sie von 1990 bis 1998 Neuere Geschichte, Journalistik und Indologie studiert und anschließend in Erfurt promoviert. Sie verfügt über eine 15- jährige Berufserfahrung in den Bereichen Diversity Management und Internationales Bildungsmanagement. Rita Panesar hat mehrere Projekte der GIZ in Asien und Osteuropa beraten, Teamentwicklungen für Abteilungen und Projekte durchgeführt und Fach- und Führungskräfte in Trainings auf Auslandsaufenthalte vorbereitet. Um über Einzelmaßnahmen hinaus strukturelle Veränderungen anzustoßen, erstellte sie Expertisen im Bereich Gender Mainstreaming und interkultureller Öffnung. Nach langjähriger Erfahrung als Beraterin wechselte sie 2009 als Projektmanagerin zur KWB e.V. Sie ist dort als Referentin der BQM Beratung Qualifizierung Migration für die Bereiche Fortbildungen, Konzeptentwicklung und Fachveranstaltungen zuständig. Mit ihrer Kollegin Elisabeth Wazinski ist sie dabei in engem Austausch.
Nivedita Prasad (1967), Wissenschaftlerin und Menschenrechtsaktivistin in Berlin. Sie ist in Chennai geboren und wuchs in Nordindien und West-Berlin auf. Ihre Mutter kam 1975 als Ehefrau nach West-Berlin; sie folgte ihr 1981.
Jose Punnamparambil, geboren 1936 in Edakulam, Irinjalakuda, Kerala. Verheiratet, zwei Kinder. Ankunft in Deutschland: 1966. Studium/Ausbildung: BA (Volkswirtschaft) und MA (Anglistik) in Indien, einjährige Journalistenausbildung in Deutschland. Beruf: Sachbearbeiter, Dozent, Lehrer, Journalist, Abteilungsleiter, Fachbereichsleiter, Redakteur, Autor. Gründungsredakteur der Malayalam- Zeitschrift „Ente Lokham“ von 1973 bis 1983; Gründungsredakteur der indischen Zeitschrift in deutscher Sprache „Meine Welt“ von 1984 bis heute. Seit 1996 im Ruhestand. Wohnort in Deutschland: Unkel (am Rhein).
Nisa Punnamparambil-Wolf (1970), geboren im Rheinland. Verheiratet, zwei
Kinder, Soziologin (M.A. Universität Mumbai) und Diplom-Entwicklungspolitologin
(Universität Bremen). Seit 14 Jahren hauptberuflich als Bildungsreferentin
in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung tätig. Ehrenamtlich engagiert
in Gremien der Elternvertretung im Kindergarten, der Grundschule und in
der katholischen Gemeinde. Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Meine Welt“ (seit
1997). Freie Mitarbeit beim internationalen Arbeitskreis in der Stadt Unkel.
Ihre Mutter migrierte 1961 von Kerala zur Krankenschwesterausbildung
nach Ahmedabad, dort lernte und arbeitete sie bis 1966. 1967 migrierte sie von
Ahmedabad nach Deutschland, um in Düsseldorf als Krankenschwester zu arbeiten.
Sie ist seit 2006 im Ruhestand und zurzeit als Ehrenamtliche im Altenheim
der Gemeinde tätig.
Nach Kindheit und Schulzeit in Ostwestfalen studierte Daniela Kamala Singhal Sozialwissenschaften auf Diplom in Köln. Dort besuchte sie außerdem die Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft. Während ihres Studiums reiste sie nach Indien und Nepal, arbeitete in sozialen Projekten und absolvierte Praktika im Bereich der Entwicklungshilfe. Sie arbeitet als freie Journalistin in Berlin.
Pia Skariah Thattamannil, in Berlin geboren (1982) und aufgewachsen als Tochter von indischen Arbeitsmigrant_innen, die 1968 (die Mutter) und 1973 (der Vater) aus Kerala nach Deutschland eingewandert sind. Sie promoviert derzeit an der Philipps-Universität Marburg am Institut für Europäische Ethnologie / Kulturwissenschaft.
Elisabeth Wazinski arbeitet als Referentin im Projekt BQM Beratung Qualifizierung Migration in Hamburg (www.bqm-hamburg.de).