Privatdozentin Dr. Urmila Goel, Wissenschaftlerin. Autorin und Trainerin
Auch 30 Jahre nach dem Fall der Mauer gibt es noch Differenzen zwischen West- und Ost-Deutschland – nicht nur in der Parteienlandschaft und bei den Arbeitslosenzahlen, auch in den Vorstellungen darüber, was deutsch ist. West-Sozialisierte sprechen von Deutschland und meinen damit die Bundesrepublik Deutschland vor und nach der Teilung. So ist zum Beispiel die Migrationsgeschichte Deutschlands in der Regel die Geschichte der Migration in die BRD, Verweise auf geteilte Alltagskultur beziehen sich auf West-Erfahrungen, die Beschäftigung mit der Rolle der Frau in der deutschen Gesellschaft geht von der Situation der Frau in der BRD als unhinterfragter Norm aus. Ost-Sozialisierte merken, dass bei diesem Verständnis von Deutschland ihre Erfahrungen in und mit der DDR kaum eine Rolle spielen. West-Sozialisierten hingegen fällt ihre Verallgemeinerung der West-Erfahrungen für ganz Deutschland nur selten auf.
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