Neue Migration aus Südasien nach Deutschland zur Jahrtausendwende
Ende der 1990er gab es auf dem deutschen
Arbeitsmarkt in manchen Branchen einen Fachkräftemangel. So durften wieder
einige der Krankenschwestern, die in den 1970er das Land verlassen mussten,
zurück nach Deutschland kommen. Im Sommer 2000 startete Bundeskanzler Gerhard
Schröder dann die 'Green Card'-Kampagne, um ausländische IT-ExpertInnen
anzuwerben, und sprach auch gleich von indischen Fachleuten. Die konservative
Opposition startete eine Kampagne dagegen, die schnell unter dem Titel 'Kinder
statt Inder' bekannt wurde. Es war die erste rassistische Kampagne in Deutschland,
die sich explizit gegen 'InderInnen' wandte. Trotzdem ging innerhalb weniger Jahre
die Anzahl der indischen StaatsbürgerInnen in Deutschland von etwa 35.000 auf
mehr als 43.000 im Jahr 2003 hoch.
Literatur:
Oberkircher, Volker (2006), "Die deutsche Greencard aus der Sicht
indischer IT-Experten", in: Brosius, Christiane und Urmila Goel (2006),
masala.de - Menschen aus Südasien in Deutschland, Heidelberg: Draupadi,
161-188.