In den 60er und 70er Jahren haben katholische Krankenhäuser und Pflegeheime in Deutschland junge indische Frauen aus Kerala als Krankenschwestern und Pflegerinnen angeworben. Die jungen Frauen hatten zum Teil bereits eine Ausbildung in Indien abgeschlossen, zum Teil sollten sie diese erst in Deutschland bekommen.
Nachdem sie einige Jahre in Deutschland gewesen und fest in ihrem Beruf etabliert waren, wollten ihre Eltern sie verheiraten. Sie waren gute Partien und so konnten gut ausgebildete Ehemänner in Kerala gefunden werden. Viele von ihnen kamen dann zu den Krankenschwestern nach Deutschland.
Das deutsche Ausländerrecht verwehrte den Ehemännern aber das Recht auf Arbeit. So fanden sich die jungen Akademiker in der Situation wieder, dass sie arbeitslos in einem fremden Land saßen, ihre Frauen das Geld verdienten, die Sprache konnten und alles Offizielle erledigten. Ein ziemlicher Rollenwechsel.
In diesem Migrationsprozess sind Widersprüche zu den traditionellen Geschlechterrollen in Indien angelegt. Daher hatte das Vorbereitungsteam die Sozialarbeiterin Sunitha Vidhayathil, die Krankenschwester Lilly John Puthenvittel und den nachgezogenen Ehemann Mathew Patani eingeladen, um mit der Moderation Nisa Punnamparambil über ihren Weg nach und ihr Leben in Deutschland zu diskutieren.
In der Diskussion wurden vor allem
angesprochen.
Mehr Informationen zu Krankenschwestern aus Kerala in Deutschland gibt es hier.